Kaffeesatz-Myzel-Wandpaneele mit integrierter Kräuter­kultur: Essbare Bio-Dämmung für die Küche

Pilzmyzel vernetzt organische Abfälle zu leichten, formstabilen Werkstoffen. Kombiniert mit gebrauchtem Kaffee­pulver entsteht ein tragfähiges Bio-Komposit, das nicht nur wärme- und schall­isoliert, sondern zugleich als Substrat für Mini-Kräuterbeete dient. Die FungiHerb-Paneele lassen sich wie Kacheln an der Küchenwand anklipsen – und liefern frische Basilikum-, Koriander- oder Shiso-Blätter direkt neben dem Herd.

1. Aufbau des Paneels

  • Trägerschale: Spritzguss aus PLA-Blend, 4 Aufnahmeschlitze für Magnetclips
  • Bio-Kern: Kaffeesatz (65 %) + Wiesengrasfasern (10 %) + Myzel von Ganoderma lucidum
  • Fronttaschen: Abnehmbare Jutehüllen (300 g m-2) für Saatpads
  • Bewässerung: Kapillarstränge aus Hanfschnur, Anschluss an 1-l-Tonkegel-Reservoir
  • Format: 300 × 300 mm, Dicke 35 mm, Masse 0,8 kg

2. Funktionsweise & Lebenszyklus

Nach drei Tagen Inkubation bildet das Myzel ein dichtes Netzwerk, das Kaffeesatz zu einer festen, schimmel­resistenten Platte verbackt. Verkieselter Chitin-Belag auf der Oberfläche wirkt hydrophob, sodass nur die Fronttaschen befeuchtet werden. Lebensdauer: ~24 Monate als Dämm- und Tragstruktur; anschließend lässt sich das Paneel kompostieren oder als Substrat für Champignons weiterverwenden.


Querschnitt: PLA-Schale, Myzel-Kaffeesatz-Kern, Jutetasche mit Keimlingen

3. Vorteile der FungiHerb-Paneele

Vorteil Beschreibung Nutzwert
Doppelnutzung Dämmung + Anbaufläche Spart Stellfläche in kleinen Küchen
Upcycling 1,3 kg Kaffeesatz m-2 Reduziert Bioabfall der Gastronomie
Luftqualität Myzel bindet VOC Frischerer Kochbereich
Feuchtepuffer ±65 g m-2 Weniger Kondensat an Fliesenspiegel
Geschmack Ernte „Just-in-time“ Aromatische Kräuter statt vertrockneter Töpfe

4. Fallstudie: Mietküche 7 m² in Hamburg-Altona

  • Montage: 12 Paneele (1,08 m²), Reservoir 3 l
  • Resultate nach 6 Monaten:
    • Ernte: Ø 110 g Kräuter Monat-1
    • Relative Luftfeuchte während Kochdampfspitzen: ↓ von 78 % auf 64 %
    • Spitzen-VOC (Formaldehyd): ↓ 42 % gemäß ISO 16000-6

5. DIY: 6 Paneele an einem Abend

5.1 Materialliste

  1. FungiHerb-Paneele 300 × 300 mm – 6 St.
  2. Magnetleisten Edelstahl 1 m – 2 St.
  3. Tonkegel-System 1 l + Schlauch 4 mm
  4. Saatpads (z. B. Basilikum, Thai-Basilikum, Zitronenmelisse)
  5. Sprühflasche, pH-neutrales Reinigungsmittel

5.2 Schritte

  1. Wand fettfrei reinigen; Magnetleisten waagerecht verschrauben.
  2. Paneele einklicken, Hanfdocht in Reservoir führen, Tonkegel einsetzen.
  3. Saatpads in Jutetaschen legen, leicht anfeuchten.
  4. Reservoir auffüllen, Schlauch entlüften – fertig!

Dauer: 45 min, Kosten: ca. 260 €.

6. Pro / Contra kompakt

Aspekt Pro Contra
Ernte Ganzjährig frisch Erfordert wöchentliche Wasser­kontrolle
Dämmwert λ = 0,045 W m-1K Nur Innenanwendung
Haltbarkeit 24 Monate plus Kompost Empfindlich gegen Fett­spritzer
Gewicht < 0,8 kg St. Nicht tragfähig für schwere Töpfe
Preis Spar t Kräuter­käufe ≈ 240 €/m² – Nischenprodukt

7. Gesundheit & Umwelt

  • VOC-frei – keine Syntheseharze, nur Lignin & Myzel.
  • Antimikrobiell – Chitin hemmt Keime.
  • End-of-Life – Komplett kompostierbar oder als Substrat wiederverwendbar.

8. Version 2.0 in Planung

  • Sensor-Clip – Bluetooth-Messung Feuchte & Nährstoffe.
  • Perowskit-Mikro-PV – LED-Grow-Light ohne Netzanschluss.
  • AI-App – erinnert an Saatwechsel, optimiert Erntezyklen.

Fazit: Wandbegrünung, die dämmt und duftet

Die Kaffeesatz-Myzel-Paneele bringen Circular Economy, Dämmung und Urban Farming unter einen Hut. Wer wenig Platz hat, aber nicht auf frische Kräuter verzichten will, findet hier eine nachhaltige und aromatische Lösung – DIY-freundlich und komplett kompostierbar.